der Ort, an dem die Träume entstehen ?

Neuseeland, Heimat der Hobbits, Welt der Mythen, unglaubliche Landschaften, ...

Aber von vorn:

Darf ich vorstellen: Celine!

Unser 2001 geborenes, japanisches Adoptivkind.

Wir drei haben Celine von drei ebenfalls deutschen Mädels übernommen, die drei Monate durch Neuseeland gereist sind.

Mal eben in die Post spaziert, das Auto schnell umgemeldet  und schon gehört es Jessi.

Da schauen wir Deutschen ganz schön blöd, wo es doch bei uns in der Heimat mit definitiv mehr Papierkram verbunden ist.

Jessi kutschiert die ehemaligen Besitzer wieder in ihre Unterkunft und schon steht meine erste Fahrt auf der falschen Seite an.

Zugegeben macht mir der Linksverkehr nicht so viel Angst, wie die Automatikschaltung des Autos.

Trotz mehrfacher Betätigung des Scheibenwischers (denn auch dieser ist auf der falschen Seite) haben wir alle die Fahrt einigermaßen gut überlebt (Jessi und Lisa hatten etwas Angst, da sie behaupten, ich würde so weit links fahren - Lüge!!).

Unseren letzten Tag in Christchurch füllen wir mit einem Besuch im ''Quake City"" Museum, welches über die Folgen der Erdbeben von 2010 und 2011 informiert.

Wer sich da einmal hinein lesen will, kann einfach hier  klicken. 

 

Meine erste längere Autofahrt steht auf dem Plan, zu unserer ersten Schlafstätte.

 

Was für eine atemberaubende Landschaft!

Wow!

So viel grün, so viele Schafe, so viel zum staunen.

Wir sind mehr als begeistert.

An unserem kostenlosen Campingplatz angekommen, quartieren wir uns unter zwei Bäumen ein.

Es stürmt und regnet.

Wir verlagern das Abendessen in mein noch rechtzeitig aufgebautes Zelt.

Der Sturm wird von Sekunde zu Sekunde stärker.

Irgendwann können die Heringe das Zelt nicht mehr halten und das Zelt droht, davon zu fliegen. Mit uns drin!

Ein anderer Camper kommt uns zu Hilfe geeilt und empfiehlt, umzuparken und dort zu nächtigen, wo es etwas windgeschützt ist.

Wir kuscheln also in unserer ersten Nacht zu dritt in Celine.

Unsere Schutzengel haben damit beste Arbeit geleistet! 

Denn am nächsten Morgen entdecken wir, dass der Baum, neben dem wir geschlafen hätten, einmal in der Mitte geteilt wurde und uns voll erwischt hätte.

Nachdem wir den Schock überwunden haben, füllen wir unser Wasser wieder auf und es geht zu unserem ersten Stopp den ''Moeraki Boulders''.

Dabei handelt es sich um kugelrunde Steine, die an Land entstanden sind und vom Meer bedeckt waren. Im Laufe der Zeit hat das Meer sie dann wieder freigelegt. 

Wir Abenteuerlustigen klettern und springen von Stein zu Stein.

Der Wind pfeift uns um die Ohren. 

Es ist viel kälter als in Australien oder die Wärme hier ist eine ganz andere.

Dann haben Jessi und ich auch noch mit einer Allergie zu kämpfen. 

Wir decken uns mit neuseeländischem Cetirizin ein.

Unser nächster Campingplatz ist nur 5 Gehminuten vom Meer entfernt.

Hier verbringen wir drei Nächte und fahren immer wieder hinunter nach Dunedin.

In Dunedin selbst besuchen wir erneut ein Museum, zur Geschichte Neuseelands und zur Südinsel.

Wir haben uns übrigens dazu entschlossen, dass wir erst einmal reisen, bevor es an die Jobsuche geht, denn im Süden der Südinsel gibt es nicht sehr viele davon.

Also warten wir, bis wir im Norden der Südinsel angekommen sind.

Unter anderem fahren wir zu der steilsten Straße der Welt.

Sie ist 350 Meter lang und ihre maximale Steigung beträgt ca. 35%.

Mit Celine fahren wir da lieber nicht hinauf.

Der Aufstieg raubt einem im wahrsten Sinne des Wortes den Atem. 
Keuchend oben angelangt, wird man mit einem wunderschönen Ausblick auf einen Teil der Stadt belohnt.

Der nächste Tag ist gut gefüllt.

Wir fahren viele Spots an, die Jessi liebevoll für uns heraussucht und uns über eine wunderschöne Strecke führt.

Wir sind zwar auf der Suche nach Pinguinen, entdecken stattdessen aber viele Seelöwen und -robben.

Pinguine bleiben uns aber bisher vorenthalten.

Abends nächtigen wir auf dem ersten Campingplatz, für den wir zahlen müssen.

Warum?

Wir brauchen Strom! Unsere elektronischen Geräte haben keinen Saft mehr. 

In der Nacht schüttet es wieder aus Eimern.

Am nächsten Morgen steht unser Zelt unter Wasser.

Wir müssen aber weiter, denn die Heimat will informiert und auf dem laufenden gehalten werden.

Diesmal fahren wir also nicht nach Navi, sondern nach Empfang.

An einem wirklich tollen Ausblick stoppen wir dann.

Sieht aus wie im Auenland hier!

Wasserfälle und noch mehr Wasserfälle stehen auf dem Plan.

Atemberaubend, was die Natur aus einer Laune heraus schafft.

Klettern für das perfekte Foto darf natürlich auch nicht fehlen.

Zum Glück können unsere Mamas uns nicht sehen.

Jessi klettert auf die zweite Stufe eines Wasserfalls und berichtet, wie wunderschön sich die Sonne im Wasser spiegelt.

Davon will ich mich selbst überzeugen, also wieder hinauf geklettert.

Dann: Stimmen hinter uns.

Unser Aufstieg auf die nächste Stufe animiert offenbar zwei Mitte 70 jährige Holländer, hinterher zu kraxeln.
Man kann kaum hinsehen, wie sich die Ollschen die nassen Steine hinauf mühen.

Es wird uns ganz schön mulmig, als die Beiden vor uns wieder hinunter klettern.

Aber keine Sorge, am Ende haben alle Auf- und Abstieg sicher hinter sich bringen können.

Am Nuggetpoint scheint es, als seien wir in eine Postkarte hinein gefallen.

Wasser in einem unwirklichen Türkis. Darin Felsen, an denen sich die Wellen in weißer Gicht vor dem Blau des Himmels brechen. 

Kaum in Worte zu fassen.

Mit dem Satz ''Was haben wir nur für ein Leben!'' gehe ich den Mädels den ganzen Tag auf die Nerven.

Zelten direkt am Meer, um morgens zum Wachwerden schnell ins eiskalte Wasser zu springen.

Sternenklarer Himmel, in dem man sich verlieren kann.

Und eine Weite, die kaum zu beschreiben ist.

Was haben wir nur für ein Glück!

Wir besuchen die ''Cathedral Caves''.

Zwei Höhlen direkt am Strand, die nur bei Ebbe betreten werden können.

Die beiden Höhlen haben eine Höhe von 30 Metern und sind durch einen Gang miteinander verbunden.

Nur das rauschen des Meeres ist zu hören.

Na gut, und unser leicht ängstliches Gegacker, bei dem Gedanken daran, dass hier der perfekte Ort wäre, um einen Horrorfilm zu drehen.

Wer behauptet, Zelten sei langweilig, hat es noch nie richtig getan!

Sei es das abendliche ''einräuchern'' mit Anti - Mückenspray, in dessen Nebel wir unsere Lachkrämpfe kaum unter Kontrolle halten können.

Oder die deutschen Jungs, die über unsere Zeltschnüre stolpern und unsere ganze Schadenfreude abbekommen.

Das peinlich berührte ''Die haben voll gelacht'' von einem der Flegel, lassen uns die Tränen über die Wangen laufen.

Abends singen Jessi und ich immer noch gemeinsam das Lied >> Et jitt kei wood <<  von Cat Ballou.

Trotz der 520 km Entfernung zwischen ihrer deutschen Heimatstadt und der Domstadt, hat sie schon ein richtige Gefühl für das kölsche Lied entwickelt und findet es fast so schade wie ich, Karneval nicht im Rheinland zu sein.

In der Nacht kämpfen Jessi und ich mit den wirklich aggressiven Sandflies.

Die sind nicht viel größer als Obstfliegen, saugen sich aber in der Haut fest.

Wie bei einem Bremsenstich fängt es an zu brennen, während das Tier noch saugt. Anders als Mücken saugen diese Dinger nicht bis sie satt sind, sondern einfach immer weiter, bis man blutet.

Das Jucken am nächsten Tag ist noch unerträglicher als nach Mückenstichen.

Unser nächstes Ziel ist der südlichste Punkt der Südinsel.

Von hier sind es nur noch 4803 km bis zum Südpol, so sagt es das Schild.

Dort oben ist das Zuhause von unzähligen Marienkäfern.

Der Ausblick wieder einmal atemberaubend.

Kilometerlang nichts außer Meer.

In der Ferne kann man Land erahnen.

Ob hier tagsüber die Träume wachsen, bevor sie sich nachts in die Köpfe der Menschen schleichen?

Wir kehren bei Mc Donald's ein.

Freies Wlan und freien Strom schnorren.

Das Camper - Leben hat uns schon voll erwischt; unsere elektronischen Geräte sind davon jedoch noch nicht so ganz begeistert.

Außerdem müssen wir einen Flug für Lisa buchen, die am Tag zuvor entschieden hat, die Heimreise anzutreten.

Nun heißt es für Jessi und Lisa Abschied nehmen, was beiden sichtlich schwerfällt.

Da werden aus drei Kiwis nur noch zwei.

Wir beiden werden unser Abenteuer gemeinsam fortsetzen bis ich mich im April auf den Weg nach New York mache.

Jessis Heimreise steht noch in den Sternen.

Aber auch auf ihrem Reiseplan ist die USA noch ein Zwischenstopp.

Zunächst heißt es aber, die weitere Reiseroute zu planen und unsere Highlights (z.B. Bungee Jump oder mit Delfinen schwimmen) buchen.

Die aufregenden Momente wollen kein Ende nehmen!