Nächster Halt: Melbourne

Nach einer eher unruhigen letzten Nacht in Singapur haben Lisa, Jessi und ich  meinen letzten Tag gemeinsam auf der Dachterrasse verbracht. 

Das war eine wirklich schöne Woche! Danke! Wir sehen uns an Silvester!

Denn das ist unser Plan:

Die Mädels reisen erst einmal nach Bali und dann sind sie, genau wie ich, über Silvester in Sydney. 

Gegen Abend mache ich mich dann mit Hilfe der Metro auf zum Flughafen. 

Ich fahre schon früh los.

Obwohl alle vier Minuten eine Metro kommt, steckt die Erinnerung an die Bahn in der Heimat und Paps zahlreichen Erzählungen im Kopf fest.

Außerdem muss ich mich am Flughafen ja doch erst einmal wieder zurecht finden. 

Das ist aber einfacher als gedacht, wie sich herausstellt.

Zunächst muss ich an einen Terminal (Computer) um dort mein Ticket und meinen Gepäckanhänger selbst auszudrucken.

Das überfordert die Autorin dann doch ein wenig.

Aber sofort eilt eine freundliche Dame zu Hilfe. 

Schnell alles ausgedruckt und ab zur Gepäckaufgabe.

In 16 Tagen hat mein Rucksack ganz schön zugenommen.

Mit 13 kg gestartet und mit 16 kg weitergeflogen. 
Krass: Es hat weder etwas in Singapur zurück bleiben müssen, noch ist etwas neues dazu gekommen.

Ob sich die hohe Luftfeuchtigkeit an die Klamotten geheftet hat?

Wie soll das nur weiter gehen?! 


Ich habe nicht einmal die Hälfte von dem riesigen Flughafen gesehen! 

Nur um eine kurze Vorstellung davon zu vermitteln: es gibt dort ein Schwimmbad, ein Rooftop, einen Kaktus-Garten und vieles mehr!

Wow!

Wenn Ihr wollt, schaut Euch das hier 'mal an >>>

Da ich noch ein paar SGD über habe und es sich nicht lohnt, die noch zu tauschen, gönne ich mir etwas Schokolade und Wasser, was nicht nach Chlor schmeckt. 

Hmmm, ist das lecker! 

Am Flughafen überkommt mich dann ein komisches Gefühl.

Es ist seltsam, nun noch weitere 6.059 km von der Heimat weg zu fliegen, als wieder zu den Liebsten. 

Der erste Anflug von Heimweh kommt auf. 

Dementsprechend auch gedrückt die Stimmung, an meinem ersten Tag in Melbourne. 


 Obwohl die Zeitverschiebung nur drei weitere Stunden beträgt, kämpfe ich den ganzen Tag mit meiner Müdigkeit. 

Entschließe mich trotzdem, Abends mit zum ´´Bar - Hopping´´ zu gehen. 

3 Bars - 3 kostenlose Getränke!

Wo kann man besser Geld sparen und neue Leute treffen?

Wobei es wirklich nicht schwer ist, in diesem Hostel neue Menschen zu treffen.

Alles junge Backpacker, die alle ein  ähnliches Ziel verfolgen und hinzu kommt noch: 60% der Leute sind Deutsche!

Trotzdem: ich gehöre hier zu den ´´Alten´´. 

Nach der Bar-Tour geht es ab ins Bett. 

Sicherlich auch meiner Müdigkeit geschuldet, aber hier ist es ganz schön frisch! 

Ich friere in der Nacht, trotz dicker Decke, Pullover und langer Hose. 

 

Am nächsten Tag findet die ´´Einführung´´ durch die Reise-Organisation statt. 

Eher enttäuschend, als hilfreich. 

Bei dem im Vorfeld so hoch angepriesenen Jobportal handelt es sich lediglich um eine Facebook-Gruppe. 

Davon lass ich mir meine Laune aber nicht verderben.

Ich lerne in dieser Besprechung zwei Briten kennen und treffe den bereits am Flughafen kennengelernten deutschen Jungen wieder.

Wir vier wollen den Tag zusammen verbringen.

 

Heute ist es richtig warm und die Sonne scheint; also verschieben wir unseren Termin (Kontoeröffnung bei der Bank) auf den nächsten Tag (war die Empfehlung der ´´Referentin´´ vom Morgen). 

Wir vier statten uns mit  einer Bahnkarte aus. 

Dann machen wir uns auf den Weg zum ´´Eureka Skydeck 88´´ im 88. Stock des weltberühmten Eureka Tower, einem 297 Meter hohen Wolkenkratzer im Herzen von Melbourne.

WOW! 

Jan fasst es als Reaktion auf meine Bilder ganz gut zusammen: 

´´Wie kann etwas so groß sein???´´

Ich weiß es nicht. 

Man sollte meinen, ich habe mich mittlerweile an diese riesigen, irrsinnig hohen Gebäude gewöhnt, aber selbst hier bin ich total beeindruckt. 

Es ist ganz anders als in Singapur! 

Das Gebäude hat 91 Stockwerke. Man fährt mit dem Aufzug bis zum 88. hoch.

Wie lange man braucht bis man oben ist? 

40 Sekunden!!!!!!! 

Total abgefahren!


Wir wollen über den botanischen Garten zum Strand laufen.

Nach anderthalb Stunden geht langsam das Wasser aus, der Hunger meldet sich und vom botanischen Garten keine Spur.

Wir fragen eine Einheimische.

Die Dame ist völlig schockiert und fragt, ob wir tatsächlich dahin laufen wollen, warum wir nicht einfach die Bahn nehmen würden. 

Wir vier Übermotivierten  verneinen das. Fragen vorsichtshalber aber doch noch nach, wie lang wir laufen würden.

Noch weitere anderthalb Stunden, wenn nicht länger.

Kurzer Blickaustausch.

Wir fahren Bahn. Zu der müssen wir aber auch noch einmal ein gutes Stück laufen.

Aber am Strand angekommen, hat sich das alles gelohnt.

Es ist ein wundervoller Anblick und die ganzen Zweifel vom vorherigen Tag sind vergessen. 

 

Ich bin stolz auf mich. 

Nicht nur, dass ich mich als Niederkrüchtener Landei irgendwie in so einer riesigen Stadt zurecht finde, sondern dass ich mich auch wirklich traue, die fremde Sprache zu sprechen.

Die neue Bekanntschaft ist auch ganz begeistert und neidisch.

Sie würden gerne mehr als nur eine Sprache in der Schule lernen. 

Habe mir noch nie wirklich darüber Gedanken gemacht, was das für ein Vorteil für uns ist, überall auf der Welt irgendwie kommunizieren zu können. 

Das Kompliment, dass man die Sprache fließend sprechen würde, geht runter wie Öl.


Das neue Hostel ist ganz anders, als das erste. 

Es gibt hier sogar Cornflakes zum Frühstück. 

Außerdem gibt es eine große Gemeinschaftsküche mit großen Kühlschränken, wo  jeder seine Verpflegung unterbringen kann. 

Heute stehen bei mir Nudeln mit Tomatensoße auf der Speisekarte. 

Blöd nur: es gibt 2 Steckdosen für 6 Mädchen auf einem Zimmer.

Da jeder ja irgendwann mal sein Handy, seine Powerbank oder seinen MP3-Player aufladen will, wird das schon echt schwierig, den richtigen Moment abzupassen. 

Und dann kommt auch noch so jemand wie ich um die Ecke, deren Adapter größer als die ganze Steckdose ist.

Ups.