Die letzte Woche

Meine letzte Woche in Singapur ist angebrochen. 

Wir bewaffnen uns mit Studentenausweis, Personalausweis, Gesundheitskarte und Organspendeausweis und machen uns auf den Weg zum Orchideen Park.
Da wir vier ja kleine Sparfüchse sind, wollen wir anstatt 5 SGD für Erwachsene nur 1 SGD für Studenten bezahlen.

Jessi und ich versuchen unser Glück. Ich zeige brav meinen von der Reise-Organisation ausgestellten Studentenausweis vor und Jessi ihren Personalausweis. Die Dame an der Kasse blickte dementsprechend skeptisch und begutachtete genau den Ausweis.

Die Frage ob ,,Bundesrepublik Deutschland`` die Universität sei, bejahten wir und erklärten der Dame, es handele sich um einen allgemeinen Ausweis, den jeder Studierende bekäme. 

Schon bekamen wir unser Ticket für nur 1 SGD.

Lisa versuchte es mit meinem Organspendeausweis -wobei es eigentlich gar keine richtige Karte, sondern lediglich ein ausgedrucktes Stück Papier ist- und kam ebenfalls rein. 

Dreistigkeit siegt! 

4 SGD gespart!

Schon jetzt ein erfolgreicher Tag!

Euphorisiert gackernd laufen wir durch den schönen Park.

Selbst der Regen kann uns jetzt die Laune nicht mehr verderben.

 


Wir flanieren über den indischen Markt und sind vor lauter bunter Farben und funkelnder Sachen völlig baff und begeistert.

Weiber eben! 

Wir besuchen das Hawker-Center in ,,Chinatown´´. 

Auch hier völlige Reizüberflutung. 

Wir vier sind uns aber schnell einig: Das Hawker-Center in Downtown, DAS ist UNSER Favorit. 

In ,,Chinatown´´ selber haben wir uns mit kleinen hübschen Dingen eingedeckt. 

Habe die ,,Masjid Sultan Moschee´´ besucht. Die Mädels sind zum Shoppen in die ,,Orchard Road´´ gefahren.

In der Moschee dann ein ganz komisches Bild. 

Kurz zuvor war eine Hochzeit. Das Brautpaar sitzt noch mitten in der Moschee, umringt von Familienangehörigen, die Fotos schießen.

Und außen herum eine Masse von Touristen, die da mitmischen und um das Brautpaar herumwuseln. 

 


Abends dann ab zum ,,Marina Bay´´. 

Haben uns dort die wirklich wunderschöne Wasser-Lichter-Show angeschaut. Ein total beeindruckendes Zusammenspiel von Farbe, Licht, Wasser und Musik. 

Wahnsinn, welche Gefühle auf diese Art erzeugt werden können. 


Es regnet wie aus Eimern. Trotzdem ist es wieder unfassbar warm heute. Die Luft steht richtig. 

Besuchen noch einmal die Moschee, diesmal alle zusammen.

Wir werden mit grünen Gewändern ausgestattet und betreten den Vorraum. Weiter dürfen wir nicht, schade.

Trotzdem sehr imposant und interessant, das Ganze aus dieser Perspektive wahrnehmen zu können. 

Die Mädels shoppen noch in den vielen kleinen Läden vor der Moschee.

Man wähnt sich fast auf einem türkischen Basar - wäre da nur nicht dieser Regen. 

Die Mädels decken sich mit neuen Armbändern und Schlüsselanhängern ein, ich gönne mir eine neue Trinkflasche. 

Kommentar von Mama: ,,Wir haben ja nicht 100 hier zuhause im Schrank stehen!´´. 

Ups, gar nicht daran gedacht, dass ich ja auch etwas trinken muss. 

 


Auf Empfehlung von Lisas Liebsten machen wir uns auf die Suche nach Babykokosnüssen. 

Die Suche gestaltet sich schwerer als erwartet. 

Trotzdem werden wir an einem Straßenstand fündig und gönnen uns eine thailändische Kokosnuss und eine grüne Kokosnuss. 

Hmmmm, sind die aber süß! 

Super lecker! 

Das erste Mal mit der Heimat telefoniert. 

Obwohl man am anderen Ende der Welt ist, fühlt es sich gar nicht so an. 

Man kann alle an seinem Tag teilhaben lassen und die Entfernungen schrumpfen. Was sind schon 10.412 Kilometer!?

Zum Glück.

Wer unsere Familie kennt, weiß, wie das Telefonat beendet wurde: abrupt ! - Kein Akku mehr. 

Mama & Papa haben vorher noch ihr Abendessen angekündigt: Pizza.

Mein Neid kann gar nicht in Worte gefasst werden. 

 


Am nächsten Tag will ich mich der bisher größten Herausforderung meiner Reise stellen...

Ich will selber waschen. 

Am Abend schon alles brav sortiert.

Zur Absicherung Bilder nach Deutschland geschickt, ob diese Sachen auch wirklich alle zusammen gewaschen werden dürfen. 

Ich möchte Mittags die super heiße Sonne nutzen und meine Wäsche trocknen.

Vorher machen wir uns  auf den Weg zum ,,East Coast Park´´. 

Palmen, Sand und Meer. 

Wären die großen Containerschiffe nicht im Hintergrund, könnte man glatt meinen, man sei in das Bild eines Reisekatalogs gefallen. 

Das Sonnen, Schwimmen und einfach mal Nichtstun ist allerdings auch ganz schön anstrengend! 

Wir sind aber so begeistert, dass wir erst gegen Nachmittag wieder im Hostel sind. 

Der Waschtag fällt dann aber zum Teil leider aus.

Die Waschmaschine möchte mein Geld nicht und spuckt es immer wieder aus.

Auf Nachfrage wird ein Schild aufgehängt, dass die Maschine kaputt sei. Das war's.

Mist! 

Also doch alles mit der Hand waschen. 

Ich teile das Waschen auf zwei Tage auf. 

Fange natürlich mit den dünnen Sachen an. Blöd, kurz vor Abreise noch zittern zu müssen, ob tatsächlich alles noch rechtzeitig trocken wird.

Abends geht es wieder zu UNSEREM Center und wir essen dort wirklich lecker. 

Das Essen hier ist wirklich sehr günstig, solange man regional speist und nicht in ein großes Restaurant mit viel Service spaziert. 

Jessi und ich gönnen uns eine leckere, frisch gebackene Waffel.

Sie mit Blaubeer-Marmelade und ich mit vieeeeel Schokolade.

Juline reist weiter nach Neuseeland. 

Dem zuvor kennengelernten Matthias zeigen wir  die Wassershow. 

Zurück im Hostel sitzen wir noch bis spät in der Nacht auf der Terrasse.

Ich konnte bereits für meinen Flug nach Melbourne einchecken (nachdem eine Endlosschleife des Laptops für kurzfristigen Frust gesorgt hatte). 

 

 

Nachtrag:

Es gab jeden Morgen Toast zum Frühstück, mit zwei verschiedenen Marmeladen.

Habe mich natürlich immer für Blaubeere entschieden.

Dazu gab es Kaffeepulver und ein Etwas, das Haferflocken beinhaltete und sehr süß schmeckte. 

So wie ganz süße Milch mit Stückchen. 

Dieses Pulver ist wirklich schwer zu beschreiben, es ist irgendwie undefinierbar. 

Ich habe es auch nur einmal probiert. 

 


Hier habe ich übrigens die letzten 16 Tage genächtigt.
Hier habe ich übrigens die letzten 16 Tage genächtigt.

Der erste Stopp in Singapur war wirklich super.

Ich habe hier tolle Menschen kennen gelernt und eine super schöne Zeit mit ihnen verbringen können. 

Ich habe hier schöne und spannende Seiten von Singapur entdecken dürfen, gebe aber auch ehrlich zu, dass ich mich sehr auf die nächsten Stationen freue. 

Mein Abenteuer geht weiter. 

Und wie krass ist das bitte?!

Mein erster Stopp ist schon vorbei!