Letzter Halt: Schweden

Wieder heißt es Rucksack packen, den Tag in New York verbringen und dann abends mit dem Flieger in Richtung Heimat.

Zwischenstopp in Reykjavik.

Wieder einmal acht Stunden Flug.

Ich weiß noch nicht genau, woran es liegt aber vielleicht bin ich von Emirates einfach nur verwöhnt,

Auf dem gesamten Flug gibt es nicht einmal etwas zu trinken.

Am Eingang werden Wasserflaschen verteilt, aber hier wird, glaube ich, eher nach Sympathie als nach etwas anderem entschieden.

Ich überzeuge nicht und bekomme keine Flasche. 

In Reykjavik angekommen, decke ich mich mit etwas zu trinken und Essen ein.

Nach sieben Monaten darf ich erstmals wieder die elektronische Passkontrolle nutzen und bin schneller durch die Kontrolle als alle nicht Europäer.

Es geht in den nächsten Flieger und diesmal tatsächlich mit Fensterplatz!

Und dann ist der Platz neben mir auch noch frei.

Ich schlafe noch vor dem Start ein und wache eine halbe Stunde vor Landung erst wieder auf.

In Stockholm dasselbe Prozedere, wie immer.

Man gewöhnt sich dran, es ist fast wie Fahrrad fahren.

Rucksack eingesammelt und ab in den ''Arlanda Express'' der mich zur Central Station führt.

Dort ausgestiegen, lege ich meinen Rucksack erst einmal auf einer Bank ab und sortiere mich neu.

Kurz bevor ich meinen Rucksack neu aufsetze, schweift mein Blick über den Bahnsteig.

Ich glaube, meinen Augen kaum trauen zu können.

Erster Gedanke: Jetzt wirst du aber langsam verrückt!

Angelina!

Meine nächste Überraschung!

Angi ist angereist und verbringt das Wochenende mit mir gemeinsam hier in Stockholm!

Was für ein tolles Gefühl, sie nach so langer Zeit zu sehen.

Man kann sich vorstellen, dass wir uns ganz viel zu erzählen haben.

Tagsüber machen wir die Stadt unsicher und die Nächte werden durch gequatscht.

Auch hier buchen wir uns ein Ticket für Bus und Schiff.

Wir verschaffen uns einen ersten Überblick über die Stadt und stellen fest: die ist gar nicht so groß.

''Ist das da vorne nicht das Rathaus?'' 

Zugegebenermaßen, wissen wir bis jetzt noch nicht genau, wo das Rathaus genau ist.

Hier gibt es Rathäuser und Stadthäuser, wie soll man denn da den Überblick behalten!?
Wir bleiben beim Stockholmer Schloss hängen.

Ein riesen Klotz, ganz anders als man sich schöne und prunkvolle Schlösser normalerweise vorstellt.

Über 600 Zimmer beheimatet dieses Gebäude. 

Viele kann man besichtigen und betreten und genau das machen wir dann auch.

Für uns zwei unvorstellbar, dass man hier leben kann und alle Zimmer einen Nutzen haben.

Wir besuchen das ABBA Museum. 

Ein interaktives Museum, in dem man unter anderem seine Gesangskünste und sein Können als Komponist unter Beweis stellen kann.

Abends geht es in eine ''ICE- Bar''.

Zuvor wird man mit einem Eskimo-Mantel ausgestattet  und Handschuhe bekommt man ebenfalls.

Minus 5 Grad sind es in der Bar.

Die Getränke werden in einem Eisklotz serviert.

Alles ist aus Eis.

Die Wände, die Bar, die Sitzgelegenheiten und auch die Dekorationen. 

Eine abgefahrene Geschäftsidee!

Die Altstadt überzeugt uns mit ihren wunderschönen, alten Gebäuden und Straßen, durch die sich die Touristen schlängeln. 

Angi kann ja schlecht abreisen ohne dass wir gemeinsam einmal Köttbullar (Fleischbällchen) und Kanelbullar (ZImtschnecken) gegessen haben.

Wir machen uns auf die Suche und landen in einem Laden, bei dem wir erst denken, dass es nur ein ''Touriladen'' ist.

Aus der Nähe betrachtet, ändert sich unsere Meinung jedoch.

Viele Touristen. Ja. Und sicherlich kein Geheimtipp, jedoch auch ein paar Einheimische.

Auch unsere Kanelbullar finden wir in einem kleinen Café.

Dann heißt es wieder Abschied nehmen.

Nur noch ein paar Tage, dann bin ich wieder in der Heimat.

Es hat mehr als gut getan, ein paar meiner Liebsten nach so langer Zeit wiedersehen zu können.

Ich besuche das Kindermuseum ''Junibacken'' rund um die Geschichten von Astrid Lindgren.

Dabei reiße ich den Altersdurchschnitt ganz schön nach oben.

Doch ich fühle mich erneut wie ein Kind.

Viele Geschichten begegnen mir hier, die ich aus Kindertagen kenne. Von denen ich aber nie wusste, dass sie aus Schweden kommen.

Zu meiner Überraschung stelle ich fest, dass Pipi Langstrumpf hier gar nicht so beliebt ist wie bei uns.

In dem Restaurant trinke ich einen heißen Kakao und esse ein Stück Kuchen. Fehlt nur noch, dass meine Mama mir eine Geschichte vorließt.

Das Personal der Fluggesellschaft, bei der mein Rückflug gebucht ist, SAS, streikt seit einer Woche und ein Ende ist nicht Sicht.

Alle Flüge sind gecancelt.
Ich halte Rücksprache mit meiner Reiseorganisation, doch so richtig hilft sie mir auch nicht.
Also entscheide ich mich dazu, meinen Flug -kostenfrei, wie von der Gesellschaft angeboten- selbst zu stornieren und einen neuen Flug zu buchen.
Am Flughafen ein letztes Mal den Rucksack abgeben.
Ein letztes Mal durch die Kontrollen.
Ein letztes Mal warten.
Die ersten Tränen kommen.
Jetzt ist schon fast wieder alles vorbei, Wahnsinn! 
Mein Flug hat Verspätung und das Wiedersehen zögert sich immer weiter hinaus.
Im Flieger dann kommen mir immer wieder die Tränen.Die anderen Passagiere fragen sich bestimmt, was mein Problem ist.
Die Sonne verabschiedet sich in wunderschönen, satten Rottönen ins Wolkenmeer.
In Düsseldorf warten meine Eltern, meine Brüder, meine Schwägerinnen und drei riesige Luftballons.
Ist das schön, meine Mama wieder zu umarmen und all meine Lieben wieder in die Arme zu schließen! 
Was habe ich alles auf meiner langen Reise erlebt, habe mich neuen Herausforderungen gestellt und bin daran gewachsen. 
Ich möchte nicht eine Sekunde oder eine einzige Erfahrung missen müssen! 
Am nächsten Tag kommt meine ganze Familie zum Frühstück und die letzten Monate lassen wir noch einmal Revue passieren.
Die letzte Überraschung wartet auf mich.
Üblicherweise, wenn ich nicht gerade auf Weltreise bin, gibt es vor dem Tulpensonntagszug im Niederkrüchtener Karneval ein großes Pizzasuppe-Essen bei uns zuhause.
Meine lieben Freunde kommen als große Überraschung, um das nachzuholen.. 
Ist das schön, meine besten Freunde, die sich in den letzten Monate wirklich bewährt haben, wieder in die Arme zu schließen und mit ihnen herum zu witzeln und insbesondere Jan aufzuziehen.

Kaum bin ich Zuhause, steht auch schon die nächste Reise an.

  • Zusammen mit Emma geht es zunächst nach Kopenhagen und dann nach Göteborg.
    Gefühlte Ewigkeiten sitzen wir zwei  im FlixBus und sind unendlich froh, als wir endlich ankommen!
  • Dann reise ich mit meinen Eltern nach Korfu, unserer zweiten Heimat.
    (hier geht es zu Paps kleinem Korfu-Tagebuch)
  • Zurück aus Griechenland, schlafe ich zwei Nächte in meinem Bett, um dann fünf Tage den Nürburgring bei "Rock am Ring" unsicher zu machen.
Wie sagt man so schön?
Einmal Blut geleckt, kann man nicht mehr aufhören...
Nun ist mein Reiseabenteuer vorerst vorbei.
Ich hoffe, dass es Euch allen Spaß gemacht hat, mich zu begleiten!
Danke!